Das Privacy Magazine "prima" wird vom Berliner Datenschutzbeauftragten zusammengestellt und herausgegeben. Die regelmäßigen - an Wochentagen täglichen - Ausgaben enthalten eine Übersicht von datenschutzrelevanten Berichten der (von uns) ausgewählten Berliner und überregionalen (deutschen) Presse. |
Abkürzungen der ausgewerteten Tageszeitungen
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"Nie schwarz gefahren, aber Ärger mit der
BVG
... In rund 3000 Fällen haben sich seit 1996 Unbekannte
aus der Affäre gezogen, in dem sie bei Kontrollen die Personalien
eines anderen angaben, der dann fälschlicherweise zur Kasse gebeten
wurde. ... Inzwischen hat man bei der BVG die Notbremse gezogen. Die Kontrolleure
bestehen darauf, daß ertappte Schwarzfahrer den Personalausweis
vorzeigen - eine Pflicht, ein solches Dokument mit sich zu führen,
gibt es indes nicht. Deshalb wurden vier Computerstützpunkte in der
Stadt eingerichtet, die von Kontrolleuren per Handy zu erreichen sind.
So kann nachgefragt werden, ob die angegebenen Personalien schon einmal
registiert wurden. Im Zweifelfall wird die Polizei gerufen." MoPo
13.9.98 S. 9
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"Im Räderwerk der Polizei
Griechin wurde zu Unrecht Paßfälschung vorgeworfen
... Und obwohl der Verdacht gegen sie entkräftet war, wurde sie noch
erkennungsdienstlich behandelt." Tsp 13.9.98 S. 10
"Wann tritt Clinton zurück?
Kongreß gibt Sex-Akten frei. Internet völlig überlastet.
Präsident weint und betet" 12.9.98 S. 1
"www.house.gov/icreport/
Diese Adresse führt zum Medienereignis des Jahrzehnts:
Gemeinsam mit Ehefrau Hillary und Millionen von Internet-Surfern wird US-Präsident
Bill Clinton diesen Zugang in seinen PC tippen. Die Frist Family kann sich
dann durch 445 Seiten des Starr-Berichts wühlen und Details über
die Sexaffären des Famlienoberhauptes nachlesen" taz 12./13.9.98
S. 1
"Politik als Pornographie
Mehrheitlich Kritik am Clinton-Report von Starr ... Erstmals
in der Geschichte wurde ein politischer Untersuchungsbericht noch vor dem
Studium durch Betroffene und Abgeordnete per Internet der Öffentlichkeit
zugänglich gemacht." ND 14.9.98 S. 3
"Der Starr-Bericht stellt US-Präsident Bill
Clinton an den Pranger
'Lahme Ente' belastet die Weltmacht" HB14.9.98 S. 2
"Nur für Erwachsene
Internet-Filter-Programme sperren entscheidende Passagen des
Starr-Reports" BerlZtg 12/13.9.98 S. 13
"Amerika und die Zeugen des Kenneth Starr" BerlZtg 14.9.98 S. 3
" 'Durchbruch zur elektronischen Demokratie"
Der Untersuchungsbericht über Clintons Sex-Skandal stellt
das Internet auf eine Belastungprobe" BerlZtg 14.9.98 S. 18
PorNO!
... In Wahrheit ist, was sich jetzt zuträgt, nicht der
größte Meinungsbildungsprozeß aller Zeiten, sondern die
größte Peep-Show aller Zeiten, Bill Clinton und Monica Lewinsky
werden ihres letzten Persönlichkeitsschutzes beraubt. Das Repräsentantenhaus
macht sie zu Säuen und treibt sie durch das weltweite Netz. Die Instrumentalisierung
des Internets dient nicht dazu, die breite Öffentlichkeit zu informieren,
sondern Menschen noch lächerlicher zu machen, indem der Report von
Kenneth Starr Millionen von Neugierigen schlüpfrige Details zur Verfügung
stellt. Dafür kann das neue Medium nichts. Der Fall zeigt aber, wie
sehr technische und eigentlich zivilisatorische Entwicklung inzwischen
auseinanderklaffen: Großinquisitor Starr stellt Clinton an den virtuellen
Pranger und untergräbt das bisherige Verfahren. ... Der Präsident
hat seine Affäre in der Öffentlichkeit lange geleugnet - auch
unter Eid. Was hätte er sonst tun sollen? Seine Liaison mit Lewinsky
ist eine Privatangelegenheit, die allein das Ehepaar Clinton etwas angeht.
Das höchste Amt der Vereinigten Staaten ist dadurch nicht besudelt
worden, wohl aber durch die entwürdigenden Enthüllungen Starrs
im Internet. Denn die Würde des Menschen ist unantastbar." Kommentar
Tsp 13.9.98 S. 30
"Die Veröffentlichung des Starr-Berichts
gibt Bill Clinton der Lächerlichkeit preis und ist nur zu begreifen,
wenn man weiß, daß Wahlen bevorstehen
Volksbefragung per Sex-Report"
... Nicht das neue Medium Internet ist daran 'schuld', daß
die sexuellen Praktiken eines Staatsmannes öffentlich wurden, sondern
es offenbarte sich der alte Konflikt der Medien zwischen dem Schutz von
Persönlichkeitsrechten und öffentlichem Interesse." MoPo
13.9.98 S. 3
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"Münzentausch ganz wie im wirklichen Handel
Im Internet bieten 'E-cash' und 'Cybercash' interessante Lösungen
für sicheren Geldverkehr" Tsp 13.9.98 S. 30
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"USA: Airlines führen Telefonlisten
Vom Oktober an müssen Fluggesellschaften in den USA eine
Liste mit den Namen aller Passagiere anlegen, die sie mitnehmen. Die Airlines
sind auch angehalten, jeweils eine Telefonnummer zu notieren, unter der
Angehörige im Falle eines Unglücks erreichbar sind. Die Passagiere
haben allerdings das Recht, solch eine Telefonangabe zu verweigern."
MoPo 13.9.98 S. 29
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